Politik ist auch Frauensache
Ein typisches Szenario morgens um 7 Uhr in einem deutschen Haushalt: Der Mann liest wie jeden Morgen vor Arbeitsbeginn die lokale Tageszeitung, die Frau macht die Kinder für die Schule fertig, bevor auch sie sich auf den Weg zur Arbeit macht. Wenn er sich mit seiner Frau über Politik unterhalten möchte, wechselt sie schnell das Thema. Zwar engagiert sie sich in der Elternpflegschaft der Schule ihrer Kinder und setzt sich ehrenamtlich für Flüchtlinge ein, aber politisches Interesse hatte sie bisher wenig. Nur die Hälfte der besonders Politikinteressierten sind Frauen, so jedenfalls beschreiben es die Statistiken und Umfragen zum Informationsinteresse an Politik (Statista, 2019).
Natürlich: Viele Frauen sind politikinteressiert, folgen den Geschehnissen und engagieren sich, indem sie ihre Interessen aktiv kommunizieren und vertreten – und schließlich ist unsere Bundeskanzlerin eine Frau. Dennoch: Frauen und Politik gibt es noch viel zu selten, obgleich bereits 100 Jahre vergangen sind seit der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschlands.
Dass Politik schon lange keine „reine Männersache“ mehr ist, finden auch die weiblichen Mitglieder des CDU-Gemeindeverbandes Nottuln, die sowohl im Gemeinderat als auch in der Partei stark aufgestellt sind.
Bei dieser Kommunalwahl treten für die CDU Nottuln insgesamt sieben Frauen als direkte beziehungsweise stellvertretende Ratsmitglieder an.
„Die CDU Nottuln ist keine reine Männerdomäne. Hier werden Frauen im politischen Ehrenamt ernst genommen. Politik ist auch Frauensache!“, appellieren Roswitha-Roeing-Franke und Margarete Große-Wiesmann, langjährige Ratsfrauen, an die weiblichen Bürger.
„In unserem Gemeindeverband haben Frauen eine starke Stimme, sind gut vernetzt und werden auch von den männlichen Parteimitgliedern in ihren Ideen und deren Umsetzungen gestärkt. Nicht jeder muss sich zwingend politisch engagieren, auch wenn es wünschenswert wäre, es ist uns vor allem ein Anliegen andere Frauen zu ermutigen, ihre Wünsche und Interessen bei uns einzubringen“, berichtet Regina Theopold, die in diesem Jahr erstmals für den Gemeinderat kandidiert.
Zukünftig möchten die CDU-Frauen einen Stammtisch ins Leben rufen, zu dem sie interessierte Nottulner/-innen einladen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.