Die CDU Nottuln kann den Ärger der Anwohner/innen in Nottuln-Süd gut nachvollziehen, da eine Änderung bestehender Verhältnisse und die Gewöhnung an neue Abläufe nicht immer Freude bereiten. Auch können wir verstehen, dass sich mobilitätseingeschränkte Personen vom Ortskern abgeschnitten fühlen oder dass zum Beispiel die Fahrt mit dem Rad zur Haltestelle bei Regen nicht für alle Menschen eine Alternative ist. Die angespannte Parkplatzproblematik im Ortskern ist uns ebenfalls bewusst.

In einem Arbeitspapier hatte sich unser sachkundiger Bürger Lukas Laakmann vorab mit denkbaren Ersatzlösungen für die wegfallende Schleife der S60 beschäftigt. Grafik: Geobasis NRW / Lukas Laakmann

Daher haben wir uns innerhalb der CDU viel Arbeit mit der Suche nach einer Lösung gemacht. Nach intensiven Diskussionen innerhalb der Fraktion hat unser sachkundiger Bürger Lukas Laakmann bereits Ende 2021 ein Konzept für die Verlängerung der StadtBus-Linie C85 zwischen Nottuln und Appelhülsen ausgearbeitet, das wir der Verwaltung und den anderen Ratsfraktionen als erste Arbeitsgrundlage zur Verfügung gestellt haben. Im Ausschuss für Umwelt und Mobilität wurde dann auf eine gemeinsame Vorbereitung der Planung zusammen mit Fachleuten vom RVM im Rahmen eines Interfraktionellen Arbeitsgespräches gedrängt – insbesondere von SPD, UBG und Grünen - dem wir uns gern angeschlossen haben. Seitens des RVM konnte dann aber leider kein früher Termin für ein gemeinsames Treffen angeboten werden. Schließlich stellte die RVM als Alternative eine Taxibuslinie für Nottuln-Süd vor. Obwohl diese Variante den Nottulner Haushalt um mehr als das Doppelte belastet hätte als die Veränderung der C85, haben wir uns dieser Variante angeschlossen, um für die Menschen in Nottuln-Süd das Optimum herauszuholen.

Mit dieser Absicht sind wir am 29.03.2022 in die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Mobilität gegangen und waren der Meinung, dass wir im Anschluss eine gute Alternative hätten präsentieren können. Leider haben wir dann in der Sitzung durch die RVM erfahren, dass es kein Taxibusunternehmen gibt, das diesen Service zu einem akzeptablen Preis anbieten könnte. War im Arbeitskreis noch die Rede von 50.000 bis 60.000 Euro, erhöhte sich dieser Wert auf mehr als das Doppelte. Diese "neu ermittelten" Kosten für eine Taxibuslinie kann der Nottulner Haushalt aber nicht finanzieren. So haben wir uns für die Variante der Verlängerung der C85-Linie entschieden. Es ist uns bewusst, dass dies keine optimale Lösung darstellt, aber in Verbindung mit den noch bestehenden D-Fahrten (3 am Vormittag und 2 am Nachmittag), ist es ein kleines Angebot an die Menschen in Nottuln-Süd. Immerhin haben andere Nottulner Bürger/innen diesen Service nicht.

Aufgrund des Einholens erforderlicher Genehmigungen bei der Bezirksregierung kann die neue C85-Linie ihren neuen Linienweg voraussichtlich nicht bereits zur Umstellung der S60 aufnehmen kann. Diese Verzögerung bedauern wir sehr. Die Verzögerungen sind aber zum einen durch die starke Arbeitsbelastung der RVM begründet, die kein früheres Gespräch ermöglicht hat, und zum anderen dadurch, dass von allen Parteien zunächst die Taxibus-Variante bevorzugt wurde – leider aufgrund rückblickend falscher Kostenschätzungen.

Die Veränderung der Linienführung des S60 hin zu einem „echten“ Schnellbus mit der Möglichkeit der Anbindung von Darup befürworten wir trotz allem weiterhin sehr. An dieser Stelle sollte noch einmal erwähnt werden, dass es sich dabei um einen Pilotversuch handelt, der zwei Jahre lang kontinuierlich evaluiert wird.