Viele optimistische Signale in Nottuln
Was Landwirten unter den Nägeln brennt, wie Pflegeberufe attraktiver werden können und wie Unternehmer durch die Corona-Pandemie kommen: In Nottuln bekam Marc Henrichmann viel Input für Themen, die aktuell in Berlin auf der Tagesordnung stehen. Bei seiner Sommertour radelte der Bundestagsabgeordnete mit dem CDU-Gemeindeverband und Bürgermeisterkandidat Dr. Dietmar Thönnes durch die Stiftsgemeinde. „Es gibt Sorgen, aber auch viele optimistische Signale“, stellte der Parlamentarier fest.
Mut machte zum Beispiel der Besuch bei Maltzahn Carpet Innovation. Hier entstehen nach Kundenwünschen hochwertige Teppichböden im Digitaldruck, unter anderem für Hotels. „Corona war ein Schlag für uns, Großaufträge wurden storniert“, berichtete Niederlassungsleiter Dirk Rosner. Das Unternehmen resignierte nicht, sondern investierte in neue Maschinen. „Wir stellen uns neu auf, um weitere Märkte zu erschließen“, kündigte er an.
Auch das St. Elisabeth-Stift hat Pläne. Einrichtungsleiterin Anja Magorsch führte ihre Besucher durch den Elisabeth-Park, in dem ein geschützter Garten für Menschen mit und ohne Demenz entstehen wird. Sie berichtete aber auch von der aktuell hohen Arbeitsbelastung für die Beschäftigten, die sich um mehr als 70 Bewohnerinnen und Bewohner in drei Wohnbereichen kümmern. Henrichmann sah in den höheren Mindestlöhnen in der Altenpflege ebenso wie in der gestiegenen Wertschätzung während Corona erste Schritte, den Beruf attraktiver zu machen. Dennoch bewerben sich noch nicht genügend potenzielle Nachwuchskräfte: „Wir kämpfen um jeden Mitarbeiter“, berichtete Magorsch.
Landwirtschaft und Naturschutz waren ein Schwerpunkt der Tour. „Es kann nicht sein, dass die Gesellschaft gerne gute Lebensmittel konsumiert, aber höhere Produktionskosten durch mehr Tierwohl oder höhere Ökostandards allein bei den Bäuerinnen und Bauern hängen bleiben“, erklärte Henrichmann auf Hof Brintrup in Darup. Oft würden Debatten über Landwirtschaft polemisch und unfair geführt, oft fehle auch Fachkenntnis, bedauerte er. „Deshalb ist es wichtig, dass sich Bäuerinnen und Bauern politisch engagieren.“
Raiffeisen Steverland war eine weitere Station, bevor es mit dem Rad zur Stever bei Appelhülsen ging. Der CDU-Ortsverband informierte Henrichmann über seine Pläne, den Flusslauf zu renaturieren. Ideen haben die Politiker auch für den Bahnhof. Hier nimmt der Bau der Unterführung immer konkretere Formen an. Die örtlichen Christdemokraten können sich zudem einen Mobilitäts-Hub an dieser Stelle vorstellen, um Anreize für eine Verkehrswende zu setzen.