Jahreshauptversammlung der CDU-Ortsunion Nottuln
Josef Himmelmann, ehemaliger Olfener Bürgermeister und Sprecher des „Reallabors Mobilität Münsterland“, hat in Appelhülsen mit der CDU einige Ideen zum Thema Mobilität ausgetauscht.
Mobilität sollte Zeit schenken, wenig kosten und komfortabel sein. „Natürlich spielt Umweltfreundlichkeit dabei auch eine Rolle. Aber wenn wir mal ehrlich sind: Die anderen drei Komponenten sind doch die ausschlaggebenden“, gab Josef Himmelmann zu bedenken. Der ehemalige Bürgermeister von Olfen war als Sprecher des Projektes „Reallabor Mobiles Münsterland“ am Donnerstagabend bei der Jahreshauptversammlung des CDU-Ortsverbandes Appelhülsen zu Gast.
Ein selbst fahrendes E-Mobil, das per App bestellt werden kann, seine Kunden vor der Haustür abholt und an einen Mobilitätspunkt – beispielsweise zum Bahnhof – bringt. Hier kann man auf Bus, Taxi oder Leih-E-Bike wechseln. Außerdem gibt es eine Packstation, an der bestellte Ware abgeholt werden kann. Die Räumlichkeiten sind so freundlich gestaltet, dass das Warten Freude macht. Es gibt freies W-Lan und Zeitungen und Kaffee zu kaufen. Es ist auch ein Ort der Begegnung. Das sei keine bloße Utopie, sagte Himmelmann. Vielmehr sei Ähnliches als Pilotprojekt derzeit auch für eine Kommune im Münsterland geplant.
„Wäre das für unseren Bahnhof auch denkbar?“, wollte Hartmut Rulle, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes wissen, woraufhin Himmelmann in amüsant-charmanten Art deutlich machte: „Ich werde ihnen hier weder etwas versprechen, noch garantieren.“
Denn: Das Reallabor versteht sich als Unterstützer für diejenigen, die im Münsterland initiativ werden und dabei in der konkreten Umsetzung Unterstützung durch das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium erfahren wollen. „Da muss man sich mal zusammensetzen und sich reinfuchsen. Mit gesundem Menschenverstand überlegen, was möglich wäre“, sagte Himmelmann auch im Hinblick auf die bessere Erreichbarkeit des Appelhülsener Bahnhofs für die Schapdettener.
Carsharing, so seine Meinung, werde überschätzt, denn „Fahrgemeinschaften sind sehr viel effektiver“. Um diese zu unterstützen, könnte eine App eingerichtet werden wie „Carship“. „Hier finden sich alle elf Minuten Menschen, die zusammen von A nach B fahren“, schmunzelte Himmelmann und führte weiter aus: „Ich glaube nicht, dass alle jungen Menschen in die Stadt ziehen wollen, denn bei uns gibt es Arbeit, gute Kultur- und Freizeitangebote und bezahlbare Möglichkeiten, ein Haus zu bauen.“