„Wohin entwickelt sich Coesfeld?“ Diese zentrale Frage stand im Mittelpunkt eines Info- und Gesprächsnachmittags der Senioren Union (SU) auf dem Coesfelder Berg. Nach Meinung der Sprecher von Fraktion und Partei der CDU geht es in eine falsche Richtung und mit vielen Fragezeichen – jedenfalls wenn es sich um das vom Rat mit Mehrheit beschlossene Mobilitätskonzept handelt.
Nach dem Konzept soll künftig das Autofahren und Parken sowohl in der City wie auch in Siedlungsgebieten unattraktiv gemacht werden. „Da gehen wir nicht mit“, sagte Fraktionschef Gerrit Tranel.
Die von der Stadtspitze ausgegebene Devise „von A nach B“ heißt dann wohl künftig, so Tranel, „wir schicken die Menschen nach Ahaus und Borken“. Er prophezeite: „Das Konzept wird an der Realität scheitern“. Nicht seriös sei die Finanzierung, die 34 Millionen Euro erfordern soll. Man erwarte angeblich 23 Millionen Euro Förderung.
„Unseriös“, nennt das CDU-Chef Wilhelm Korth MdL Die Unionsfraktion habe Gegenvorschläge und umsetzbare Maßnahmen unter Berücksichtigung des Klimaschutzes bereits im Oktober gegenüber der Bürgermeisterin gemacht. Das „Kleeblatt“ wolle eine Verkehrswende, die, wenn es um die Umsetzung konkret gehe, in Einzelbereichen vom Bürger nicht mitgetragen werde, so Richard Bolwerk, Vorsitzender der SU.
Thomas Michels, Gerrit Tranel und Tobias Musholt erläuterten und kommentierten im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation die Mobilitätsplanungen des Rathauses und übten deutliche Kritik vor allem zur Entwicklung einer autofreien City. Die CDU trete für eine andere Verkehrswende ein, nämlich jedem Verkehrsteilnehmer sein individuelles Verkehrsmittel – ob Benutzung von Rad, Auto oder öffentlichen Verkehrsmittel. Und das ohne Verbote und Beschränkungen – allerdings mit Augenmaß.
Ausdrücklich betonten die CDU-Vertreter die Unterstützung der Forderungen des Stadtmarketingvereins. Schließlich sei Coesfeld eine lebendige Einkaufsstadt als Mittelzentrum von etwa 150.000 Menschen mit viel Kaufkraft aus dem Umland. Da müsse das Parken in erreichbarer Nähe gewährleistet bleiben. Auch die Erreichbarkeit von Ärzten, Apotheken, Post, Kirchen und Geschäften rund um den Marktplatz gehöre dazu. Mit weiteren zahlreichen Argumenten untermauerten die CDU-Sprecher die Ablehnung des mit Mehrheit beschlossenen Mobilitätskonzeptes.