„Mobbing am Arbeitsplatz“ war das Thema einer Informations- und Diskussionsveranstaltung der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) und der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Dülmen im Pfarrheim Heilig-Kreuz. Der Referent Josef Meiers, pädagogischer Mitarbeiter der Heimvolkshochschule Gottfried Könzgen KAB/CAJ in Haltern am See, war selbst in der Mobbing Telefonberatung tätig. Kurse für Arbeitnehmergruppen sowie den betrieblichen Interessenvertretungen geben ihm einen konkreten und realen Einblick in die betriebliche Wirklichkeit.
KAB und CDA Dülmen informierten sich bei einem Experten über das Thema Mobbing. Mit dem Begriff Mobbing hat ein altes Problem am Arbeitsplatz vor mehr als fast 20 Jahren einen Namen bekommen. Es beschreibt eine besondere Form der Konflikteskalation in der Arbeitswelt, die zum Ziel hat, eine bestimmte Person mit allen legalen und nicht legalen Mitteln aus dem Betrieb oder dem Unternehmen zu verdrängen. Mobbing unterscheidet sich von einem „normalen“ Konflikt dadurch, dass kein sachliches oder arbeitsrechtliches Problem vorliegt. Für den Mobber ist die Person das Problem, deshalb muss diese weg. „Alle Arbeitnehmer erleben Konflikte im betrieblichen Alltag. Wenn es aber keine Form oder Möglichkeit gibt, diesen Konflikt zu benennen und einer konstruktiven Lösung zuzuführen, kann das ein Nährboden für den Beginn eines Mobbingfalles am Arbeitsplatz sein“, so Meiers.
Das Mobben hat viele Facetten (Intrigen, Schikanen, Bedrohungen, Ausgrenzungen,...) und ist nicht einfach in den Griff zu bekommen. Auch ist es für Außenstehende nicht leicht festzustellen, ob es sich um einen arbeitsrechtlichen Konflikt am Arbeitsplatz handelt oder um einen gezielten, geplanten und systematisch über einen längeren Zeitraum geführten Psychoterror gegen eine Person. Gestörte Kommunikation und andere Defizite im Betrieb, die in Psychoterror ausartet, werden für die Betroffenen zum Alptraum. Daher sind alle, die auf der betrieblichen Ebene Verantwortung tragen, gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Konfliktbearbeitung möglich machen. Verantwortung tragen auf betrieblicher Ebene vor allem Arbeitgeber und Führungskräfte. Sie haben eine besondere Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten und dürfen Mobbing in ihrem Verantwortungsbereich nicht dulden. „Wenn immer mehr Arbeitnehmer, Interessenvertretungen und Führungskräfte auf betrieblicher Ebene wachsam sind, wächst die Chance, den Nährboden für das Mobbing zu minimieren und im frühen Stadium eines sich anbahnenden Konfliktes eingreifen zu können“, appellierte Meiers zum Schluss an die Zuhörer.
Für Mobbingbetroffene gibt es als Lotsen- oder Erstberatungsstelle die MobbingLine NRW. Dort finden Betroffene von Montags bis Donnerstags zwischen 16.00 – 20.00 Uhr unter der Telefonnummer 0183-3100113 Ansprechpartner zum Problem Mobbing in der Arbeitswelt.