CDU Kreisverband Coesfeld

CDU trauert um Richard Hanning

Urgestein der Daruper Kommunalpolitik im Alter von 89 Jahren verstorben

Aus christlicher Verantwortung heraus die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern, das war stets seine Antriebsfeder. Er hat die Kommunalpolitik in Darup wie auch in der Gemeinde Nottuln über viele Jahre hinweg maßgeblich mit geprägt: der langjährige stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Nottuln, Richard Hanning aus Darup, ist am 15. April 2025 im Alter von 89 Jahren verstorben. Am vergangenen Mittwoch (23. April 2025) wurde er nach der Feier der hl. Eucharistie in der Daruper Ss. Fabian und Sebastian Kirche unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof in Darup beigesetzt. Dabei würdigte Pfarrer Markus Trautmann aus Dülmen in seiner Predigt das vielfältige Engagement des Verstorbenen.

Geboren und aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Darup begann er schon in seiner frühen Jugend sich für die Kommunalpolitik zu interessieren. 1964 trat er in die CDU ein, der er über 60 Jahre bis zum seinem Tod treu bleiben sollte. Als Ratsmitglied engagierte er sich bereits im Rat der damals noch selbständigen Gemeinde Darup und gestaltete so auch die kommunale Neugliederung 1974/75 tatkräftig mit, in deren Zuge Darup bekanntlich Teil der neuen Gemeinde Nottuln wurde. Auch dem neuen Rat der Gemeinde Nottuln gehörte er rund 20 Jahre (1975-1994) als direkt gewähltes Ratsmitglied an.

Richard Hanning hat diese Aufgabe mit großer Leidenschaft und Verantwortung ausgefüllt. Besonders im Bauausschuss brachte der gelernte Maurer und Bauzeichner sein umfangreiches Wissen, seine Erfahrung und seinen klaren Blick für das Wesentliche ein. Dabei lag ihm die Entwicklung seines Heimatortes Darup in besonderer Weise am Herzen, ohne jedoch die Entwicklung der gesamten Gemeinde Nottuln aus dem Blick zu verlieren. Für den Neubau der Turnhalle an der Sebastiangrundschule, den Neubau des Sportzentrums am Südfeldweg in Darup wie auch für die Ausweisung neuer Baugebiete, um so die Daruper Grundschule zu erhalten, setzte er sich in seiner kommunalpolitischen Arbeit mit Nachdruck und Erfolg ein. Als Vater von vier Kindern besaß er die Gabe, sich auf die Argumente Anderer überzeugend einzulassen und konnte in seiner ruhigen und sachlichen Art gut vermitteln. Dabei hatte er stets eine gesunde Prise Mutterwitz und Humor, mit dem er die politischen Debatten bereicherte, zumal es ihm oftmals in herzlicher Weise gelang, auch kontroverse Diskussionen zu lösen.

Er sprach kein Wort zu viel, aber was er sprach, hatte Gewicht und fand Beachtung. Folgerichtig berief ihn das überparteiliche Vertrauen in die Funktion des stellvertretenden Bürgermeisters der Gemeinde Nottuln, sodass er viele Termine für die Gemeinde wahrnahm und sich dabei auch über die Gemeindegrenzen hinweg viel Respekt und Anerkennung erarbeitet hat. Er war ein Mensch, der zuhören konnte, der nach pragmatischen Lösungen mit den Beteiligten suchte und der sich so mit seinem festen Wertekompass stets in den Dienst der Sache stellte. Durch seine authentische und bürgernahe Art hat er so manchen Jugendlichen für die Kommunalpolitik begeistert, in der man „selbst Sachen vor Ort gestalten und mitentscheiden kann“, wie er aus Überzeugung sagte.

Auch über die politische Arbeit hinaus war Richard Hanning vielfältig ehrenamtlich engagiert. Ob bei Borussia Darup, in der Maria Magdalenenbruderschaft Darup oder in der Kolpingfamilie Darup. Als im Oktober 2002 der Heimatverein Darup neu gegründet wurde, gehörte er gemeinsam mit seiner Frau Anneliese, die ihn zeitlebens in seinem breiten Engagement ganz maßgeblich unterstützt hat und vielfach selbst aktiv vor Ort mithalf, zu den Gründungsmitgliedern. Richard Hanning war sogleich bereit, als stellv. Vorsitzender die Aufbauarbeit des jungen Heimatvereins mitzuübernehmen. Besonders lag ihm die Weitergabe der plattdeutschen Sprache am Herzen. Die Organisation von Lesewettbewerben auf Orts- und Kreisebene war für den plattdeutschen Muttersprachler dabei eine Herzenssache. Aber auch bei der Auszeichnung von Wanderwegen, beim Aufstellen von Bänken oder bei der Pflege und Restaurierung von Bildstöcken in und um Darup packte er tatkräftig selbst mit an.

Die CDU Ortsunion Darup verliert mit Richard Hanning nicht nur ihren früheren Vorsitzenden und ein kommunalpolitisches Urgestein, sondern auch einen geschätzten Kollegen und Freund. Sein langjähriges, selbstloses Wirken wird vielen in Erinnerung bleiben. Unser aufrichtiges Mitgefühl, aber auch unser Dank gilt seiner Familie, die vielfach auf ihn verzichten mußte und die ihn gleichwohl stets in seinem Einsatz für das Allgemeinwohl getragen und unterstützt hat.

Den Nachruf auf Richard Hanning verfasste Dr. Christian Schulze Pellengahr.