CDU Kreisverband Coesfeld

Dialog zur Unterbringung von Geflüchteten

CDU Nottuln und CDU Havixbeck im Gespräch

Die geplante Unterbringung von Geflüchteten im Marienhof und Baumberger Hof hat sowohl in Nottuln als auch in der Nachbargemeinde Havixbeck Diskussionen ausgelöst. Aufgrund der räumlichen Nähe der Unterkünfte suchten Vertreterinnen und Vertreter der CDU Nottuln und der CDU Havixbeck das Gespräch, um Bedenken und mögliche Lösungen gemeinsam zu erörtern.

Im gemeinsamen Dialog (v. l. n. r.): Dr. Julian Allendorf, Andreas Kleefisch, Thorsten Webering, Dirk Dirks, Arnd Rutenbeck, Dr. Andrea Quadt-Hallmann, Hartmut Rulle, Jutta Rawe-Bäumer, Mechthild Volpert-Bertling, Marc Henrichmann MdB und Detlev Rupieper.Im gemeinsamen Dialog (v. l. n. r.): Dr. Julian Allendorf, Andreas Kleefisch, Thorsten Webering, Dirk Dirks, Arnd Rutenbeck, Dr. Andrea Quadt-Hallmann, Hartmut Rulle, Jutta Rawe-Bäumer, Mechthild Volpert-Bertling, Marc Henrichmann MdB und Detlev Rupieper.

Unterschiedliche Strategien, gemeinsames Ziel
Beide CDU-Verbände verdeutlichten ihre jeweiligen Standpunkte: Während Nottuln aufgrund begrenzter Alternativen und einer angespannten finanziellen Lage nach zentralen Unterbringungsmöglichkeiten sucht, setzt Havixbeck weiterhin auf eine dezentrale Strategie, die dort bislang gut funktioniert hat. „In Havixbeck haben wir gute Erfahrungen mit der Unterbringung von Geflüchteten auch in vielen kleineren Einheiten gemacht“, betonte Andreas Kleefisch, CDU-Ratsmitglied in Havixbeck. „Wir verstehen daher nicht, warum das in Nottuln nicht ebenso möglich sein soll.“

Die CDU Nottuln machte hingegen deutlich, dass bereits mehrere dezentrale Lösungen bestehen und weitere Standorte hierzu bislang vergeblich geprüft wurden. „Die Turn- und Tennishallenunterbringung ist weder für die Geflüchteten noch für die Gemeinde eine tragbare Dauerlösung. Mit dem Konzept der Longinushöfe schaffen wir für die Bewohner erstmals richtige Privatsphäre, die Gelegenheit von Eigenversorgung bei Essen und Hygiene und so einen strukturierten Tagesablauf“, erklärte Arnd Rutenbeck, CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Nottulner Sozialausschusses.

Schrittweise Umsetzung und Bedenken aus Havixbeck
Ein zentrales Thema des Gesprächs war neben der schwierigen Integration bei einer derart großen Entfernung zu den Ortsteilen von Nottuln die Befürchtung, dass sich die Geflüchteten aufgrund der geographischen Lage der Unterkünfte verstärkt nach Havixbeck orientieren könnten. „Die Nähe zu Havixbeck bedeutet für uns eine zusätzliche Herausforderung, da Infrastruktur und soziale Einrichtungen dort nicht darauf ausgelegt sind“, so Mechthild Volpert-Bertling, CDU-Ratsfrau aus Havixbeck.

Die CDU Nottuln sicherte zu, den Prozess behutsam zu gestalten. „Wir starten mit etwa 30 Personen und sammeln Erfahrungen, bevor wir eine größere Zahl an Menschen dort unterbringen“, stellte Hartmut Rulle, Fraktionsvorsitzender der CDU Nottuln, klar.

Kontinuierlicher Austausch vereinbart
Die Havixbecker CDU appellierte nochmals an die Gemeinde Nottuln, die angebliche „Alternativlosigkeit“ zu hinterfragen. Beide Seiten einigten sich aber auch darauf, die Zusammenarbeit zu intensivieren und im Austausch zu bleiben, um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Projekts zu schaffen. Die CDU Nottuln sicherte zu, die Bedenken aus Havixbeck in die weitere Planung einzubeziehen und bot an, sich vor Ort in der Turn- und Tennishalle ein Bild der derzeitigen Unterbringungssituation zu machen.

„Es ist uns wichtig, die Sorgen der Nachbargemeinde ernst zu nehmen. Gleichzeitig müssen wir aber auch pragmatische Lösungen für die angespannte Unterbringungssituation in Nottuln finden“, resümierte Dr. Julian Allendorf, Vorsitzender der CDU Nottuln. Thorsten Webering, Fraktionsvorsitzender der CDU Havixbeck, betonte abschließend: „Wir werden weiterhin konstruktiv an einer Lösung mitarbeiten und uns eng mit Nottuln abstimmen, damit das Konzept für alle tragfähig wird.“

Zukünftig sollen Vertreter beider Gemeinden regelmäßig zusammenkommen, um offene Fragen zu klären und Lösungsansätze gemeinsam zu entwickeln. Auch eine öffentliche Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger aus beiden Gemeinden ist im Gespräch.