Einblick in den Apothekenbetrieb
Am vergangenen Donnerstag hatten die Mitglieder des CDU-Ortsverbandes Nottuln die Gelegenheit, im Rahmen ihres Quartalstreffens die Stiftsapotheke Frie zu besuchen. Gastgeber des Abends war Apotheker Stefan Frie, der die Mitglieder zunächst durch seinen Betrieb führte.
Die Stiftsapotheke Frie ist Teil eines größeren Apothekenverbundes, zu dem insgesamt vier Apotheken gehören. Neben der Apotheke in Nottuln gehören eine Filiale in Havixbeck sowie zwei Apotheken in Münster-Gievenbeck zum Portfolio von Apotheker Frie. Mit insgesamt 86 Mitarbeitern, davon 7 Apothekern, gehört das Unternehmen zu den größeren Apotheken in der Region. Von Vorteil sei auch die räumliche Nähe der beiden Münsteraner Apotheken zur dortigen medizinischen Fakultät, an der auch Apotheker ausgebildet werden.
Während des Besuchs wurden verschiedene Themen diskutiert, unter anderem die nach wie vor bestehenden Lieferengpässe bei bestimmten Produkten und Arzneimitteln. Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Versandhandel und faire Wettbewerbsbedingungen. Hervorgehoben wurde beispielsweise der Unterschied zu den Niederlanden, wo es zwar keinen direkten Online-Versandhandel gibt, Unternehmen aber von dort aus deutsche Kunden beliefern können, ohne die gleichen Pflichten wie die Apotheken vor Ort erfüllen zu müssen, wie zum Beispiel die Übernahme von Notdiensten und Beratungsangeboten. Apotheker Frie wies zudem auf die ungleichen Wettbewerbsbedingungen hin, die sich aus den unterschiedlichen Unternehmensformen und Haftungsrisiken ergäben.
Trotz seiner Bedenken gegen die beschlossene Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes um 30 Prozentpunkte von 430 auf 460 % zeigte er Verständnis für die Erhöhung aufgrund der gestiegenen Belastungen durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst und die Unterbringung von Flüchtlingen.
Im Hinblick auf Verbesserungen auf kommunaler Ebene wurden insbesondere Themen wie bezahlbarer Wohnraum und ausreichende Parkmöglichkeiten für Mitarbeiter von Unternehmen im Ortskern in der Nähe des jeweiligen Arbeitsplatzes angesprochen. Die CDU-Vertreter sicherten zu, diese Themen in die politischen Beratungen einzubringen bzw. zu berücksichtigen.
Der Besuch endete mit einem regen Austausch zwischen den Teilnehmern und Apotheker Frie, der den Anwesenden auch die Gelegenheit gab, sein „Stiftsdröppken“, einen Kräuterlikör, den er während der Corona-Pandemie entwickelt hat, zu probieren.
Der Besuch in der Stiftsapotheke Frie bot somit nicht nur einen Einblick in den Apothekenbetrieb, sondern auch die Möglichkeit zum konstruktiven Austausch über aktuelle Themen, die sowohl die Apotheken- und Gesundheitsbranche als auch die Kommunalpolitik betreffen.