CDU Kreisverband Coesfeld

„Unternehmen und Bürger beim Cyberschutz unterstützen“

Henrichmann bei Fachgespräch zur kritischen Infrastruktur: Aufklärung nötig

Berlin / Kreis Coesfeld / Kreis Steinfurt. Mehr Sensibilisierung für die Gefahr von Cyberangriffen fordert der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann. „Wir brauchen eine Aufklärungsoffensive“, erklärte der CDU-Innenpolitiker beim Fachgespräch „Europäische Krisenresilienz stärken – hybride Bedrohungen abwehren“ der Unionsfraktion in Berlin.

Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann diskutierte mit BBK-Chef Ralph Tiesler, Prof. Haya Shulman, Moderatorin Dr. Christina Krause von der Konrad-Adenauer-Stiftung und Dr. Raphael Bossong (v.l.) über den Schutz kritischer Infrastrukturen. Foto: Büro Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann diskutierte mit BBK-Chef Ralph Tiesler, Prof. Haya Shulman, Moderatorin Dr. Christina Krause von der Konrad-Adenauer-Stiftung und Dr. Raphael Bossong (v.l.) über den Schutz kritischer Infrastrukturen. Foto: Büro

Für mehr Sicherheit seien in vielen Fällen Investitionen notwendig. „Wenn der Staat hier Vorgaben macht, darf er Unternehmen, kommunale Versorger, aber auch die Bürgerinnen und Bürger damit nicht allein lassen“, hielt Henrichmann Unterstützung sowohl bei der Finanzierung als auch durch Beratung für nötig.

Der russische Angriffskrieg, Anschläge auf Gaspipelines und Bahninfrastruktur, aber auch die Corona-Pandemie haben vor Augen geführt, wie verwundbar kritische Infrastrukturen sind. Über deren Schutz diskutierte Henrichmann mit Prof. Haya Shulman vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt, Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), sowie Dr. Raphael Bossong von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Zugeschaltet war die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas.

CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz stellte zu Beginn fest, dass nicht nur der Staat gefragt sei: 80 Prozent der kritischen Infrastruktur befänden sich in privater Hand. Dort sei die Verunsicherung häufig groß, berichteteHenrichmann: „Jeder kann von einem Cyberangriff betroffen sein“. Doch viele Unternehmer wüssten nicht, an wen sie sich in diesem Fall wenden könnten – oder ob sie eine Attacke überhaupt melden sollten. „Dies wäre aber sehr wichtig, weshalb wir Vertrauen in Behörden schaffen müssen“, betonte Henrichmann. 

Der Bundesinnenministerin warf er hierbei Versäumnisse vor. Einerseits fehle noch immer ein Lagebild über die Zahl und Schwere von Cyberangriffen. Andererseits schwäche sie durch das Hickhack um die Führung des Bundesamts für Sicherheitstechnik (BSI) eine Institution, die prädestiniert sei als zentrale Anlaufstelle für Unternehmern wie Bürger in Fragen der Cybersicherheit.