CDU Kreisverband Coesfeld

Hausärztlichen Versorgung im ländlichen Bereich

Der Hausarzt geht in Rente, ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Dann müssen vor allem im ländlichen Bereich Patienten oft längere Wege bis zum nächsten Arzt in Kauf nehmen. Das ist unbefriedigend - insbesondere für ältere und mobiliätseingeschränkte Personen.

Wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung und was können Kommunen tun, um die ärztliche Versorgung vor Ort aufrechtzuerhalten? Damit hat sich der Arbeitskreis Gesundheit und Pflege des CDU Kreisverbandes Coesfeld in seiner jüngsten Sitzung in den Räumlichkeiten des Pflegedienstes Büscher beschäftigt und Dr. Florian Philipp, Internist der Hausarztpraxis an der Promenade in Coesfeld, zum Austausch eingeladen.

Als Hauptursache nannte Dr. Philipp die auch im ärztlichen Bereich überbordende Bürokratie. Die Vielzahl derartiger Hürden nehme Ärztinnen und Ärzten zunehmend die Bereitschaft, sich auf die Selbstständigkeit einzulassen und das damit verbundene unternehmerische Risiko zu tragen. „Viele arbeiten dann lieber als angestellte Ärztin oder Arzt mit der Möglichkeit, den Beruf auch in Teilzeit auszuüben“, so Philipp.

Ebenso nicht nachvollziehbar sei, wenn bereits erworbene und staatlich geprüfte ärztliche Fähigkeiten und Kenntnisse vor Ausübung in einer Hausarztpraxis ein weiteres Mal durch die Kassenärztlichen Vereinigung geprüft werden müssten.

Kommunale Unterstützung kann Philipp sich bei der Suche bzw. die Zurverfügungstellung geeigneter, verkehrlich gut erreichbarer Räumlichkeiten vorstellen. Ebenso stellen ausreichend Parkplätze in unmittelbarer Praxisnähe immer einen Pluspunkt dar. Auch kommunale Förderung in Form eines Investitionszuschusses wie die Stadt Lüdinghausen sie zur Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten beschlossen hat, hält Philipp für hilfreich.

Es muss von mehreren Seiten angepackt, vor allem jedoch der Bürokratiewust abgebaut werden, damit langfristig die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum aufrechterhalten werden kann und nicht – wie inzwischen in Rheinland-Pfalz – Versorgungslücken mit mobilen Arztpraxen geschlossen werden müssen.