Auf Initiative des Arbeitskreises „Gesundheit & Pflege“ hat kurz vor Weihnachten ein Treffen mit der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen, Marc Henrichmann MdB und Vertretern der Caritas des Kreises Coesfeld zur Wohn- und Betreuungssituation für Menschen mit Behinderung im Kreis Coesfeld stattgefunden.
Unser Bild zeigt (v.l.n.r.): Andre Bußkamp, Irmgard Volle, Gaby Vogdt, Claudia Middendorf, Marc Henrichmann MdB und Christian Germing„Menschen mit Behinderungen und ihre Familien brauchen mehr passgenaue Wohnangebote und spürbare Entlastung von Bürokratie. Wir dürfen sie mit ihren Herausforderungen nicht alleine lassen“, forderte der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann nach einem Runden Tisch zur Wohn- und Betreuungssituation im Kreis Coesfeld. Gemeinsam mit Vertretern der Caritas und der CDU wurden drängende Probleme und Lösungsansätze diskutiert.
Ein zentrales Thema war das Modell des „Inselwohnens“, das gerade für Menschen mit hohem Betreuungsbedarf Sicherheit und individuelle Förderung bietet. Gleichzeitig gibt es weiterhin Versorgungslücken, insbesondere bei vollstationären Wohnplätzen. Der Caritasverband verdeutlichte, dass Familien oft keine wohnortnahen Lösungen finden, was die Situation zusätzlich verschärft.
Ein weiterer Schwerpunkt war der Fachkräftemangel, der durch unattraktive Ausbildungswege in der Heilerziehungspflege verschärft wird. „Die aktuelle Regelung schrecke junge Menschen ab. Hier brauchen wir vereinfachte Strukturen, um den Beruf attraktiver zu machen“, betonte Henrichmann. Auch die Bürokratiebelastung war ein großes Thema. Träger berichteten, dass zu viel Zeit für Dokumentationen und Prüfungen verloren gehe. Henrichmann kritisierte: „Das ist wie bei der Hydra – für jedes vereinfachte Verfahren kommen zwei neue dazu. Wir müssen den Mut haben, Prozesse zu verschlanken, damit die Fachkräfte sich wieder auf die Betreuung konzentrieren können.“
Claudia Middendorf, Behinderten- und Patientenbeauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung, unterstützte den Austausch und betonte die Notwendigkeit, die Vielfalt der Bedürfnisse stärker in den Blick zu nehmen. Die Teilnehmer waren sich einig: Die Versorgung von Menschen mit Behinderungen muss nachhaltig gesichert werden.